Samstag, 20. September 2014

Schwarzweißmalerei


Schwarzweißmalerei ist unbeliebt. Es fehlen die gedämpften Zwischentöne. Kein Platz für Nuancen. Keine Chance für ein Sowohl-als-auch, für ein Wenn und Aber. Kein Wunder, dass Jesus unbeliebt ist. Denn, wenn Er sagt “Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, das Licht hat und nicht in der Finsternis bleibt” (Johannes 12,46), dann ist das Schwarzweißmalerei in krassester Form – gröbste Vereinfachung einer komplizierten Welt mit tausend Formen, Geistern, Kulturen, Religionen und Schicksalen. Die ganze Welt, die ganze Weltgeschichte wird hier auf eine einzige Formel gebracht: Licht und Finsternis. Ohne Rücksicht auf Rasse, Klasse, Bildung und Stellung wird die ganze Menschheit in zwei Gruppen geteilt: Die einen sind im Dunkeln, die andern sind im Licht. Wenn das keine Schwarzweißmalerei ist!

Aber es kommt noch krasser. “Ich”, sagt Jesus, der junge Mann aus Nazareth, “bin das Licht der Welt (Johannes 8,12).” Und das heißt: Die ganze Welt mit ihren klugen Köpfen und Gelehrten, samt ihrer Kunst und kulturellen Glanzleistungen, ist ohne mich Finsternis.

Ist das Arroganz, so zu reden? Wo bleibt da die Toleranz? Jesus ist eben nicht gekommen, um in gedämpften Tönen Toleranz zu predigen, sondern um uns vor die Entscheidung zu stellen: Licht oder Finsternis. Wo willst du sein? Wo gehst, wo gehörst du hin?

Jesus ist gekommen zu retten, nicht zu richten. Bis zu Seiner Wiederkunft ist Heils- und Rettungszeit. Wer Seine Worte überhört, verurteilt sich selber zum Unheil. Jesus kann so reden und Seinem Wort so unvergleichliches Gewicht zumessen, weil Er der Messias ist, der nicht von Sich aus redet, sondern im Auftrag Gottes. “Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat” (Vers 45). Jesus ist das der Welt zugewandte Gesicht Gottes. Was Er sagt, ist Gottes Wort. Was Er tut ist Gottes Werk. Wer an Ihn glaubt, glaubt an Gott, der ist aus der Finsternis ins Licht gekommen.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Andreas Peters