Samstag, 16. Mai 2015

Versteckspiel


Eins der beliebtesten Kinderspiele heißt Verstecken. Schon die Kleinsten lieben es, wenn man es mit ihnen spielt, wobei sie noch gar nicht so recht begreifen, dass die Idee des Spiels ist, nicht gefunden zu werden. Für sie besteht der Spaß eben noch darin, gefunden zu werden. „Ist die Annika hinter dem Vorhang?“ verursachte ein gedämpftes Kichern aus dem Versteck hinter dem Sofa. „Oder ist sie vielleicht im Schrank?“ Nun lachte sie so laut, dass sie es nicht mehr verbergen konnte. „Dann ist sie bestimmt hinter dem Sofa!“ Man musste nur das Wort Sofa erwähnen und sie kam mit lautem Gekicher aus dem nicht so geheimen Versteck hervorgesprungen.

Annika wollte von Anfang an gefunden werden. In einer ähnlichen Weise will Gott nicht Verstecken spielen – Er will das Spiel „Gefunden“ spielen. Er will sich Ihnen persönlich vorstellen. Gott lässt sich finden - das bedeutet nicht, dass der HERR sich vorher versteckt hat. Aber es bedeutet, wer sucht, kann auch finden, und nur derjenige, der Gott sucht, kann auch im eigentlichen Sinne behaupten, tatsächlich zu leben (Amos 5,4: ''Denn so spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben''). Weil Gott gnädig ist, lässt er sich finden, selbst dann, wenn man ihn vorher gar nicht gesucht hat - auch das ist möglich. In Jesaja 65,1 lesen wir: ''Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich''! Es ist die Wahrheit, dass wir nicht nach Gott gefragt haben (Römer 3,11: Keiner hat Einsicht und fragt nach Gott.) - Der HERR kam zu uns, nicht wir zu IHM - das ist Gnade, das ist die gute Botschaft, das Evangelium. Wenn Gott sich tatsächlich verstecken würde, wer könnte IHN finden? Gott will gefunden werden! Suchen Sie schon?

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Andreas Peters