Sonntag, 13. November 2011

Identität finden

Ich las vor kurzem einen Leserbrief, der sich mit der Identität unserer Stadt Werne beschäftigte. Der Schreiber bemängelte, dass manche Politiker in Werne zwischen dem Tor zum Münsterland und der Anbindung an das Ruhrgebiet hin und her springen würden. Nun will ich diese Ansicht nicht kommentieren. Es fällt nur auf, wie viele Menschen nach ihrer Identität suchen. Zu viele Aufgaben und Verantwortungen zerren am Lebensbild. Mutter, Hausfrau, Angestellte, Freundin, dann noch mehrere Hobbys, so oder ähnlich sehen viele moderne Lebensbilder aus. Die Folgen sind Hetze und Zerrissenheit. Ich lese gerade das Lebensbild eines Mannes, der im 18. Jahrhundert in Amerika in einem kleinen Dorf lebte. Wie behütet und begrenzt war doch das Leben dieser Menschen! Keine Informationsflut, keine tausend möglichen Wege der Zerstreuung und Unterhaltungsangebote. Kein leichtes Leben, aber anders. Die Anzahl der täglichen Entscheidungen überschaubar. Dagegen führen die heutigen hohen Anforderungen und Rollen bei vielen Menschen zu psychischen und physischen Problemen. Plötzlich fragt man sich, wer man eigentlich ist und welche Rolle die richtige ist. In diese Identitätskrise spricht ein Bibelwort Jesu aus dem Matthäusevangelium Kapitel 11, die Verse 28 bis 30: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und «ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen»; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Ist dies nicht ein wunderbares Angebot? Gerade in dieser letzten Jahreszeit, wo das Weihnachtsfest uns mit vielen Terminen belegen will, lädt der Urheber des christlichen Glaubens uns ein, zur Ruhe zu kommen. Nehmen Sie sich Zeit. Lesen Sie in den Evangelien und geben Sie dem Angebot Jesu in Ihrem Leben Raum. Wie? Fragen Sie im Gebet nach einem Weg. Wer sich von Jesus Christus verändern lässt, erhält eine neue Identität als Kind des himmlischen Vaters. Ich wünsche Ihnen den Mut zur Stille!

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Frank Ulrich

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