Samstag, 20. August 2011

Vergeben und Vergessen!?

Ich ärgere mich immer wieder über meine eigene Vergesslichkeit. Ob es der Name meines Nachbarn ist oder wo ich mein Handy abgelegt habe oder wann mein nächstes Mitarbeitergespräch ist. Ich muss mich enorm anstrengen, meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Auf der anderen Seite gibt es aber bestimmte Dinge, an die kann ich mich mühelos und mit beschämender Genauigkeit erinnern kann: Situationen, in denen mir jemand auf den Schlips getreten hat, Kritik an mir geübt hat, persönliche Angriffe, eine offene Beleidigung. Es beschämt mich immer wieder, bei mir selbst zu sehen, mit wie wenig Aufwand mein Ego hier Buch führt und die Schuldzinsen anderer aufaddiert.

Wieso ist Vergebung für zwischenmenschliche Beziehungen so wichtig? Weil es unmöglich ist, Liebe zu einem Menschen zu praktizieren und gleichzeitig einen anderen Menschen zu hassen. Ein verbittertes Herz ist ein gespaltenes Herz!
Es ist schwierig, den Partner echt zu lieben, wenn man immer noch in der unbereinigten Vergangenheit mit den Eltern lebt. Es wird einem Mühe bereiten, eine echte Freundschaft zu entwickeln, wenn man immer noch Groll gegen einen anderen Menschen in sich herumträgt. Ein nachtragendes Herz ist ein gespaltenes Herz.

Wer immer es ist, der Sie verletzt hat, vergeben Sie – einseitig und endgültig, so wie Ihnen Jesus Christus vergeben hat. Seine Vergebung am Kreuz war unverdient und unwiderruflich, und sein Maßstab gilt auch uns.

Löschen Sie in Ihrem Denken die Schuldkonten aus, in denen Sie Buch geführt haben über Verletzungen, die andere Ihnen zugefügt haben. Das befreit Sie nicht nur von Verbitterung, es befähigt Sie gleichzeitig, den Menschen verständnisvoller zu begegnen. „Seid freundlich und barmherzig, immer bereit, einander zu vergeben, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat (Epheser 4,32).“

Einen gesegneten Sonntag wünscht

Andreas Peters

Keine Kommentare: