Samstag, 17. September 2011

Der verschwenderische Gott

So lautet der Titel des neuen Buches von Tim Keller, Bestsellerautor und Pastor einer New Yorker Gemeinde. In dem Buch geht es um das Gleichnis vom Verlorenen Sohn, das Jesus in Lukas 15 erzählt. Keller geht den Worten Jesu auf den Grund und zeigt darin, wie hoch aktuell dieses Bild für unsere Zeit ist. Jesus verkündet die Botschaft im Angesicht der religiösen Führer der damaligen Zeit. Sie lebten nach strengen Gesetzen und hielten sich für die Vertreter des Willens Gottes auf Erden. Wer nicht so lebte wie sie, konnte Gott nicht gefallen. Wie ganz anders das Bild Gottes als barmherzigem Vater in der Geschichte. Er lässt den jüngeren Sohn mit seiner Forderung, das Erbe ausgezahlt zu bekommen, nicht abblitzen. Nein, er bekommt seinen Willen. Er darf seinen eigenen Weg gehen. Doch schon bald führt ihn sein zügelloses Leben in den Ruin. Am Schweinetrog erkennt er, dass es bei seinem Vater besser ist. Doch seine Schuld drückt. Er kann nicht mehr Sohn sein, will nur noch beim Vater arbeiten, um die Schuld zu begleichen. Wie erstaunlich, dass der Vater ihm bei der Rückkehr entgegenläuft, ihn wieder in die Familie aufnimmt und ein großes Fest feiert. Der ältere Bruder ist entsetzt. Er, der doch immer den Willen des Vaters getan hat, muss mit ansehen, wie dieser Nichtsnutz die ganze Liebe des Vaters bekommt. Doch auch hier versucht der Vater zu vermitteln. Siehe, dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, sollten wir uns da nicht freuen? Wie der ältere Sohn sich entscheidet bleibt offen. In welchem der beiden Söhne spiegelt sich Ihr Leben wieder? Jesus macht deutlich, dass das Angebot der Liebe sowohl dem gilt, der versucht hat sein Glück allein zu finden, als auch dem, der durch religiöse Übungen versuchte sich Gott gnädig zu stimmen. Er hat durch sein Leben und Sterben ermöglicht, dass Gott seine Liebe verschwenderisch anbieten kann. Es könnte auch sein, dass Sie mit der christlichen Botschaft abgeschlossen haben, weil Sie sie nur aus der Sicht von älteren Brüdern gehört haben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Gnade Gottes neu kennen lernen! Nutzen Sie dazu die Denkanstöße im Buch von Tim Keller!

Einen gesegneten Sonntag wünscht

Frank Ulrich

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